Fränkische Wurstspezialitäten in Berlin
Vor rund zwanzig Jahren hatte Joachim Fischer aus dem vogtländischen Plauen eine Idee. Wie wäre es, sagte sich Meister Fischer, 52, wenn ich versuchen würde, regionale Wurstspezialitäten in Berlin zu verkaufen? Gesagt, getan, Fischer charterte einen Kühltransporter mit Verkaufstheke, fuhr in die Hauptstadt und bot seine Würste an, hergestellt nach traditionellen Rezepturen, abgeschmeckt mit eigenen Gewürzmischungen und zum Großteil in Naturdärme abgefüllt.
Das Angebot traf den Geschmack vieler Berliner, deftig, kräftig, von bester Handwerksqualität, das kam an und Fischer kam wieder, diesmal mit seinem Mitarbeiter Victor Iks. Vor einem Jahr nun machte sich Iks, 44, selbstständig und nun kommen sie beide nach Berlin: Joachim Fischer mit einem schneeweißen, Victor Iks mit einem feuerroten Fiat Ducato, beide mit fränkischen und vogtländischen Wurstspezialitäten und dem Wissen, dass „hausgemacht“ bei ihnen nicht nur so dahergeredet wird.
„Auf unserer Wurst steht zwar nichts drauf“, so Fischer im unüberhörbaren Vogtland-Dialekt, „dafür aber ist das Richtige drin. Leber in der Leberwurst zum Beispiel. Und Majoran aus Thüringen.“ Einziges Problem: Um an Gelbwurst, Land- oder Hüttenspeck zu kommen, muss man ziemlich weit fahren. „Uns gibt es nur im tiefen Osten“, grinst Iks, Russlanddeutscher, der vor 21 Jahren aus Kasachstan nach Bayern kam und heute im oberfränkischen Hof lebt. „Weshalb gastieren Sie denn nicht mal auf Wochenmärkten in Charlottenburg, Wilmersdorf oder Schöneberg“, eine logische Frage und eine Antwort wie aus der Pistole geschossen, weil Iks sie wohl schon oft gegeben hat: „Wir haben es ja versucht, aber dort ist unsere Wurst nicht fein genug.“ Und das meint er wohl in mehrfacher Hinsicht.
Deshalb also: immer mittwochs auf den Wochenmärkten am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost und Am Springpfuhl in Berlin-Marzahn. „Oder Sie rufen einfach an“, so Fischer
Fa. Joachim Fischer: 0172 – 90 00 785
Fa. Viktor Iks: 0160 – 36 15 567