Eingefleischte Karnivoren sind bei Piechas in der Marheinekehalle ebenso Stammgäste wie bekennende Vegetarier und Sowohl-als-auch-Esser, also Menschen, die flexitarisch unterwegs sind.
Wir gehören zur Gruppe drei, und wollen heute Fleisch: einen drei Tage mit Fenchel und Koriandersaat sowie Rauchpaprika marinierten Schweinebauch, der anschließend sous-vide gegart wurde; dazu Kartoffelstampf wie bei Oma mit viel Butter und einem Hauch Muskat; Sauerkraut, dessen feine Fruchtnoten von Apfelmus und frischen Äpfeln stammen und eine hausgemachte BBQ-Sauce. Piechas fleischiger signature dish und unser Berliner Teller!
Piechas BioBuffet in der Marheinekehalle
Beständigkeit ist eine Tugend, die in der Gastronomie nicht hoch genug bewertet werden kann. In diesem Sinne ist Piechas BioBuffet so etwas wie die Tagesschau unter Berlins Bistros: eine ganz und gar verlässliche Quelle, die für Bestes bürgt – und das seit 13 Jahren und in jeder Hinsicht. In den Auslagen Fleisch und Wurst in Demeter-Qualität sowie feinköstliche Offerten ähnlicher Güte und Provenienz; auf den Tellern schnörkellose, aber geschmacksintensive Kreationen und hinter dem Tresen Köche, die nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern auch die Fähigkeit haben, es zu kommunizieren.
Gründung des BioBuffets
Ulrike Piecha, 43, absolvierte die Ausbildung zur Köchin im Düsseldorfer Sternerestaurant Victorian bei Günter Scherrer und Bobby Bräuer, folgte einem Ruf nach Südamerika und studierte danach an der italienischen Slow-Food-Universität Gastronomische Wissenschaften.
Abschluss, Aufbruch, Ankunft und Gründung des BioBuffets in der Kreuzberger Marheinekehalle. Ihr Küchenchef Marcus Wolf kann mit ähnlich guten Adressen aufwarten. Der 47-Jährige lernte seinen Beruf im Borchardt und stand anschließend u. a. im VAU und in der Alten Schule Fürstenhagen am Herd.
Für diese Rippchen reist man gerne an
Und auch The Anh, 31, der Mann am Grill, ist kein quereingestiegener Suppenschmied mit küchentechnischer Minimalkompetenz, sondern kam immerhin aus dem Ritz-Carlton am Potsdamer Platz zum BioBuffet. Ob fleischig oder vegetarisch, Currywurst oder Cheese-burger, Grillgericht, Suppe oder Salat – was das Team serviert, wird aus regionalen Produkten zubereitet, orientiert sich an den Jahres-zeiten und schmeckt, in des Wortes allgemeiner Bedeutung, einfach schweinelecker. Schweinelecker im Speziellen sind die Rippchen vom Sattelschwein, die es immer mittwochs, am „Rippchentag“, gibt und deretwegen Gäste auch schon mal aus Pankow oder Spandau anreisen.
Erwähnenswert sind auch die hausgemachten Convenience-Offerten des BioBuffets als Alternativen zu Dose und Tüte. Dabei handelt es sich um vorgekochte und vakuumierte Komponenten, aus denen sich am heimischen Herd gute Gerichte zaubern lassen: Kalbsbraten, Kartoffelpüree und Karotten zum Beispiel.
Ulrike Piecha beherrscht neben der Kunst des Kochens auch die der freien Rede. Und sie ist meinungsstark. Genau das ist in der Marheinekehalle jetzt gefragt, denn es herrscht Unruhe. Die Groß-markt GmbH verhandelt mit einem Investor, der in der Halle Hotel-zimmer bauen will. Die Händler fürchten die Widrigkeiten eines Hallenumbaus und wehren sich.
Ulrike Piecha, ihre Sprecherin, sagt: „Monatelange Bauarbeiten gefährden unsere Existenz, zudem ist ein Hallenhotel die denkbar schlechteste Lösung für die freien Flächen.“
Piechas BioBuffet
in der Marheinekehalle
Marheinekeplatz 15
10961 Berlin-Kreuzberg
www.piechas.com
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