Deutschland, fettig Burger-Land? Thomas Donda, 38, Berliner aus Pankow, hat Japanologie studiert, einige Jahre in Japan gelebt und kennt gesunde und geschmacklich erstklassige japanische Alternative: Onigiri, gefüllte Reisteilchen, früher Proviant der Samurai, heute allgegenwärtiges Streetfood in Asiens östlicher Außenstelle. Gemeinsam mit seiner Frau Jeannette, Marketingprofi mit BWL-Abschluss, gründet er 2012 die Onigiri-Manufaktur Nigi Berlin.
Also, um das noch einmal klarzustellen – Jeanette und Thomas Donda sind keine Japaner. Aber der Titel der GARCON-Ausgabe hieß ja auch nicht „Japaner in Berlin“, sondern „Japan in Berlin“ und deshalb gehören die beiden Berliner unbedingt dazu. Mal ganz davon abgesehen, dass Thomas Donda japanisch spricht und schreibt, vielleicht sogar ein bisschen japanisch denkt und aus einer ganz und gar japanophilen Familie kommt.
Das alles hat natürlich irgendwie auch auf seine Frau abgefärbt, aber das nur am Rande. Hier geht es um die kulinarische Profession der Dondas. Sie stellen Onigiri her, das ist gefüllter Reis, umwickelt mit einem gerösteten Algenblatt und in einem leicht zu öffnenden Zellophanschutz dermaßen gut verpackt, dass die Teile stundenlang frisch bleiben.
„Japans To-go-Snack Nummer eins“, lesen wir auf dem Werbeflyer der Nigi-Manufaktur. Tatsächlich sind die gesunden und geschmacksstarken handlichen Reisecken aus dem japanischen Alltag nicht wegzudenken. Es gibt selbst in den entlegensten Winkeln des Landes onigiribestückte Automaten. In den Großstädten sogar spezielle Onigiri-Shops. Japans To-go-Snack Nummer eins TeeOnigiri sind beliebte Schulspeisung und allgegenwärtiger Pausensnack.
Davon ist Burger-Deutschland natürlich weit entfernt, „aber immerhin“, so Jeanette Donda mit einem Blick auf ihre täglichen Lieferlisten. „Das Wichtigste an einem guten Onigiri ist der Reis“, erklärt ihr Mann Thomas.
Zweimal wird er in enthärtetem Wasser gewaschen, dann gewürzt und gedämpft. „Wenn er nach dem Abkühlen fein silbrig glänzt, ist er perfekt.“ Zuständig für die Füllungen ist Jeanette Donda, geformt und verpackt werden die Reisecken mit Hilfe einer Maschine aus Japan im Wert eines Kleinwagens, die tägliche Auslieferung übernehmen die Produzenten gemeinsam – per Bike.
Nigi Berlin
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