Ein besonderer Ort – Schlossgut Schwante

Neuer Skulpturenpark

Eine Frau mit grauem Kurzhaar sitzt auf einer Parkbank und betrachtet versonnen den gläsernen Pavillon von Dan Graham. Ein schwergewichtiger Mann hievt sich bäuchlings ins Gras, um dem Aluminium-Garten von Toshihiko Mitsuya eine besondere Perspektive abzugewinnen. Und eine Gruppe junger Leute umrundet gestenreich und lautstark die meterhohe Säule aus gepressten und in Bronze gegossenen Schallplatten von Gregor Hildebrandt. Diese Beobachtungen im Skulpturenpark von Schlossgut Schwante bestätigen die Erkenntnis, dass die Liebe zur Kunst viele Facetten kennt. Sie reicht von scheuer Verehrung bis zu wilder Zudringlichkeit.

Gutsbesitzer mit Tatendrang

Ins Leben gerufen haben den Park die neuen Schwanter Gutsbesitzer Loretta Würtenberger und Daniel Tümpel. Sie, promovierte Juristin, war einst jüngste Richterin Deutschlands und erfolgreiche Internetunternehmerin. Er, diplomierter Betriebswirt und Kunsthistoriker, arbeitete jahrelang als Investmentbanker. 2019 erwarb das Power-Paar das Schloss und den 20-Hektar-Park. „Der Ort war da, und aus dem Ort heraus entstand das Projekt“, so Loretta Würtenberger. Ein Projekt, das es in sich hatte: Sanierung des Schlosses, das Würtenberger-Tümpel und ihre vier Kinder künftig bewohnen werden, außerdem Rekultivierung des Schlossparks und Organisation der Skulpturenausstellung, Dazu Öffentlichkeitsarbeit, Personalsuche sowie der Umzug der Familie und ihrer Firma „Fine Art Partners“ nach Schwante.

Große Kunst in ländlicher Umgebung

Über all das sprechen Loretta Würtenberger und Daniel Tümpel ohne Selbstgefälligkeiten und ohne Geltungsbedürfnis. Die 23 Skulpturen stammen von international bekannten Künstlern — darunter Ai Weiwei, Hans Arp, Tony Cragg, Katja Strunz und Toby Ziegler. „Der Reiz unseres Projekts liegt für uns in der standortlichen und architektonischen Besonderheit des Schlossgutes“, so das Paar. Und: „Wir sind kein Ausstellungsort im klassischen Sinne, sondern ein von der ländlichen Umgebung geprägter Begegnungsraum.“

Hofladen und Restaurant

Am 30. September 1894 schrieb Theodor Fontane in einem Brief an seine Tochter Mete: „Die Verpflegungsfrage ist für den Kulturmenschen eigentlich das Wichtigste.“ Eine Erkenntnis, die Loretta Würtenberger und Daniel Tümpel nicht anzweifeln. Ganz im Gegenteil. In einem Backsteinhaus richteten sie einen Hofladen und ein Restaurant ein. Mit der Konditormeisterin Gloria Mara Baldi und der Küchenchefin Yogini Hufendiek stellten sie zwei junge Frauen an, die ihr Handwerk beherrschen. „Landhausküche mit Pfiff“, fassen sie ihr Konzept zusammen. Wir sagen: Glückliches Schwante!

Schlossgut Schwante
Schlossplatz 1-3
16727 Oberkrämer OT Schwante

www.schlossgut-schwante.de

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Groß Glienicke©BildArt Media (4)

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