Alte Handwerkskunst lebt im Ort
Groß Glienicke hat´s mit der Kunst. Gemeint ist mit dieser Feststellung natürlich nicht das Interieur der vielen noblen Anwesen des 5.000-Einwohner-Ortes hinter der südwestlichen Berliner Stadtgrenze – da können wir nur vermuten und vom Äußeren auf das Innere schließen – sondern die Kunst im öffentlichen Raum. So entsteht beispielsweise am Ufer des Groß Glienicker Sees ein Skulpturenpfad, und auf einer Badewiese an der Dorfstraße wurde unter Anleitung der Bildhauerin Birgit Cauer eine so genannte Gemeinschaftsskulptur kreiert, ein Denkmal kollektiver Steinklopferei. Das jüngste Beispiel der Groß Glienicker Kunstsinnigkeit steht an zentraler Stelle – auf dem in diesem Jahr neu gestalteten Wilhelm-Stinzing-Platz (benannt nach Wilhelm Stinzing, 1947 bis 1962 Gemeindepfarrer in Groß Glienicke) vor der im 14. Jahrhundert erbauten und 300 Jahre später barock ausgestatteten Dorfkirche.
Kunstwerk einer langen Orts-Geschichte
Dabei handelt es sich um eine 2,40 Meter hohe Stele, die Ende Mai 2023 enthüllt wurde, geschaffen von den ortsansässigen Keramik-Künstlerinnen Inge Kühnast und Inge Stahl. „SpüSi“ nannten sie ihr Werk, „Spurensicherung“: in und um Groß Glienicke Beobachtetes und Gefundenes, das nun 180 Kacheln ziert und mehr über den Ort, seine Gegenwart und Vergangenheit erzählt, als die meisten Reiseführer. Sicher nichts für einen schnellen Blick, die Motive wollen entdeckt werden, dann darf man sich Gedanken machen. So sah das auch Ortsvorsteher Winfried Stärker: „Hier ist ein Kunstwerk entstanden, das nicht nur diesen Platz noch ansehnlicher macht, sondern auch dazu beiträgt, den Wert unserer Heimat neu kennenzulernen und so hilft, Identität zu stiften“, sagte er in seiner Anssprache anlässlich der Einweihung dieses neuen Groß Glienicker Wahrzeichens.
Groß Glienicke
14476 Potsdam