Maitre Philippe et Filles feierte 25 Jahre

„Ein Einkaufsführer mit den besten Tipps von Insidern der kulinarischen Szene“, so das Vorwort-Versprechen  des Bändchens „Berlin: Wo Köche einkaufen“, herausgegeben Ende der 1990er vom Hamburger Companions Verlag. Unter der Rubrik „Käse & Milchprodukte“ neun gute Adressen. Nur vier davon gibt es noch – der Rest:
vergangen, vergessen, in den meisten Fällen dem knochenharten Wettbewerb in der Lebensmittelbranche zum Opfer gefallen. Zu denen, die das knappe Vierteljahrhundert seit Erscheinen des Shopping-Guides nicht nur überlebten, sondern sich zudem auch bester Gesundheit erfreuen, gehört die Feinkost-Institution Maitre Philippe et Filles.

Ein frankophiles Einkaufsparadies in Wilmersdorf, dessen Käseofferten zu den besten der Stadt zählen. Mit dem Käse begann vor 25 Jahren auch alles, er hat Philippe Causse bekannt gemacht. Manche sagen auch berühmt, aber gegen dieses Adjektiv hat der 66-Jährige ganz grundsätzlich etwas. „Berühmt sind Balzac und Bocuse“, sagt er.

Und berühmt sind sicher auch viele seiner Käse, das will er noch gelten lassen: Époisses, Fourme d‘Ambert, Reblochon oder Vacherin Mont d‘Or – Rohmilchkäse allesamt, Außenseiter in der Welt industrieller Standards, Felsen in der Brandung des Meeres aus pasteurisierten Molkerei-Einheitsprodukten. Philippe Causse stammt aus Marseille und kam 1971 für ein Jahr nach Berlin, um die deutsche Sprache zu lernen.

Fünf Jahre später war er wieder da und blieb, zuerst als Weinhändler bei Viniculture in der Charlottenburger Grolmanstraße – der renommierte Kulinarik- Autor Thomas Platt lobte flugs „den großen Sachverstand der kultivierten Rebherren Causse, Schürenberg und des Jungwinzers Hammond“ – seit 1994 mit eigenem Geschäft in der Emser Straße in Wilmersdorf.

Nachdem seine Töchter Anaïs und Noémie Anfang der 2000er in das Unternehmen eingetreten waren, fügte der Meister dem stadtweit bekannten, „Maître Philippe“ ein „et Filles“ hinzu – „und Töchter“. Damit dokumentierte er öffentlich, dass der Laden auch in Zukunft ein Familienbetrieb bleiben und das Gründungscredo beibehalten wird, auch wenn es längst nicht mehr nur um Käse geht wie vor 25 Jahren.

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„Ob Butter aus der Deux-Sèvres, Honig aus dem Languedoc, Marmelade aus der Bretagne, Schinken, Würste, was auch immer, industrielle Massenware ist ein Tabu, das wir im Sinne unserer Kunden niemals brechen“, so Anaïs und Noémie Causse. Ihr Vater lächelt. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm. Tel père, tel fi ls.
Herzlichen Glückwunsch zum 25. Geburtstag!

 

Genuss für unterwegs – GARCON als APP

Maitre Philippe et Filles
Emser Straße 42
10719 Berlin
Tel: 030 – 88 68 36 10
www.maitrepilippe.de

 

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