Die Goldmond Bakery in der Markthalle Neun

Wer sind die Gesichter von Goldmond Bakery

Anne Hoberg wurde in Mannheim geboren, studierte in Berlin und Frankfurt Sprachwissenschaften. Sie arbeitete nach dem Diplom ein Jahr lang auf italienischen Bio-Höfen und ging dann nach New York. „Ich fand die Stadt schon immer prickelnd, und als ich zwei Amerikaner kennenlernte, die vom Lebensgefühl dort schwärmten, gabs für mich kein Halten mehr.“ 16 Jahre lebte sie in der Millionen-Metropole. Anne Hoberg machte in New York einen Abschluss in Culinary Arts, arbeitete als Restaurantköchin und Restaurantmanagerin. Hier lernte sie ihren Mann, einen New Yorker Rechtsanwalt, kennen. Hier kamen ihre Kinder zur Welt. 2022 dann der Entschluss der Familie: Umzug nach Berlin. Anne Hobergs Eltern leben inzwischen in Zehlendorf.

Wenn die Chemie stimmt

Ihr erster Job in der neuen Heimat – Chefin eines Teltower Kaffeehauses – klang zwar gut, machte aber Anne Hoberg nicht glücklich. Bruder Zufall half. Sie lernte die Bäckermeisterin Annette Zeller kennen. Die Chemie stimmte, das Angebot passte und so mietete die 44-Jährige die Zellersche Markthallenbäckerei. Ein zusätzliches Agreement machte auch die langjährigen Stammkunden froh: Neben den Hoberg-Backwaren wird es künftig auch noch die Zeller-Kreation geben. Im April 2023 ging dann Anne Hobergs Goldmond Bakery an den Start. „Der Name ist eine Anlehnung an die New Yorker Silver Moon Bakery“, erklärt sie. Wow, da liegt die Latte ja gleich mal in rekordverdächtiger Höhe. Silver Moon auf der Upper West Side. Vor 23 Jahren von der Musikerin Judith Norell und der Malerin Georgia Stamoulis gegründet, ist eine New Yorker Institution, die beste Bäckerei von Manhattan. Anne Hoberg weiß das natürlich, „aber die Markthalle Neun ist auch kein Platz für Mittelmaß“, begründet sie den anspruchsvollen Vergleich.

Neues für die Hauptstadt

Bereits Anne Hobergs erste Offerten bewiesen: Wer in New York das Backhandwerk gelernt hat, kann in Berlin allemal bestehen. Und auch die Rechnung, Dinge anzubieten, die in der deutschen Hauptstadt kaum zu kriegen sind, ging auf. Da kommen die himmlischen Ruglachs, eine Art Mini-Croissants, gefüllt mit Aprikosenmarmelade, gerösteten und gehackten Walnüssen und braunem Zucker gerade aus dem Ofen. Die unwiderstehlichen Challah, Zopfbrote mit oder ohne Rosinen (und mit einem Anteil Sauerteig gebacken!) liegen schon in der Vitrine. Last but not least erwarten einige Kunden bereits sehnlich die geschmacksnervenverführenden Cookies. Anis-Cookies, Haselnuss-Buchweizen-Cookies, Schoko-Cookies, Hafer-Roggen-Cookies. Während Anne Hoberg die Kaffeemaschine in Gang setzt, gibt ihr Mann Jed Koslow Auskunft über die Pläne des Paares: „Bald werden wir auch Granola anbieten“, sagt er, „Milk-Washed Cocktails und eine Menge andere Dinge…“