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Wiedersehen mit dem Küchenchef

Tafeln informieren, was serviert wird: Hecht im Speckmantel, Wildschweinleber, Wrukensuppe, Zwiebelkuchen. Mal sehen wer hier Küchenchef ist …

Frühere LPG-Halle als Gastwirtschaft

Petersdorf, 90 Einwohner, liegt rund zehn Kilometer südlich von Templin nahe des Lübbesees und gehört zu jenen Winzlingsdörfern, die bei einer Uckermarktour normalerweise links liegen bleiben. Wir machten uns dennoch auf den Weg. Auf der Suche nach authentischen Klassikern der Uckermärker Regionalküche hatten wir einen Tipp bekommen: Maik’s Hofwirtschaft in Petersdorf. Der Name steht für die Sache. Vor der ehemaligen LPG-Lagerhalle sind Tische, Stühle und einige Sonnensegel aufgebaut, Tafeln informieren, was serviert wird: Hecht im Speckmantel, Wildschweinleber, Wrukensuppe, Zwiebelkuchen. Mal sehen, wer hier Küchenchef ist.

Zu Gast bei einem alten Bekannten

Dann kommt Maik – und wir staunen nicht schlecht. Der Mann ist ein alter Bekannter. Kennengelernt hatten wir Maik Fritsch vor sieben Jahren. Damals stand er im Ringenwalder Gasthof zur Eisenbahn am Herd, ein gebürtiger Uckermärker, der die Traditionsrezepte seiner Heimat zubereitete und die Frage nach seinem Kochstil kopfschüttelnd mit einem Wort beantwortete: „Uckermärkisch“. Dann kredenzte er uns Rinderzungenkadümzel, Rehlungwurst und Kloppschinken mit Suernudeln. Eine kleine Einführung in das Uckermärker Küchenplatt lieferte er gratis dazu. Die Kartoffel zum Beispiel heißt zwischen Prenzlau und Templin Nudel. Riewnudeln sind demnach geriebene Kartoffeln, also Kartoffelpuffer und Suernudeln Buttermilchkartoffeln. Kadümzel schließlich hat nichts mit Nudeln zu tun – dahinter verbirgt sich ein feines Frikassee – mal aus Kaninchenfleisch, mal aus Rinderzunge.

Kulinarischer Geheimtipp

Fritschs Regionalofferte passte in die Zeit, der Hamburger FEINSCHMECKER sang Lobeshymnen. Die hauptstädtischen Tageszeitungen stimmten ein und am Ende stand sogar die Nominierung zum Brandenburger Meisterkoch 2013. Wie gesagt, das ist sieben Jahre her, in denen es für Küchenchef Maik Fritsch nicht nur bergauf ging. Seine damalige Partnerin zog zurück nach Berlin, er verließ das Ringenwalder Eisenbahn-Gasthaus, ging als Koch nach Petersdorf und schaffte es hier immerhin zum kulinarischen Geheimtipp.

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