Die Gesetzmäßigkeit ist nicht neu: Je südlicher in Deutschland, desto kulinarisch wertvoller selbst kleine Dörfer.
Beispiel Rosswag, ein Ort an der Enz im Landkreis Ludwigsburg, 1.350 Einwohner, eine halbe Autostunde nordwestlich von Stuttgart.
Hier gibt es nicht nur die heilige Dreifaltigkeit dörflichen Lebens: Kirche, Kneipe, Krämerladen – Rosswag beherbergt auch ein Sternerestaurant und ein Weingut mit kaum kleinerer Strahlkraft.
Im „Lamm“ punktet Steffen Ruggaber gemeinsam mit seiner Frau Sonja mit einer einfallsreichen Performance; im Weingut roterfaden ist Johannes Hoffmann mit seiner Partnerin Olympia Samara dabei, einer der wichtigsten Württemberger Rebsorten, dem Lemberger, zu einem besseren Ruf zu verhelfen.
Hoffmann, 34, stammt aus dem Ländle und lernte während seines Oenologie-Studiums in Geisenheim die Griechin Olympia Samara kennen und lieben.
Die beiden zogen durch die große weite Weinwelt, um sich dann in Rosswag niederzulassen. Sie übernahmen den Hof von Johannes Großeltern, zu dem auch einige Weinberge gehören und starteten ihr Lemberger-Experiment.
Bereits ihr erster Jahrgang – 2014 – ließ aufhorchen, ebenso wie die Tatsache, dass die beiden jungen Winzer bio-dynamisch arbeiteten, ihre Weine in gebrauchten Holzfässern auf der Vollhefe ausbauten, unfiltriert abfüllten und nur minimal schwefelten.
Das war neu in Rosswag. In Berlin jubelten Holger Schwarz und die Viniculture Experten: „Der vielleicht spannendste Lemberger Deutschlands!“
Weingut Roterfaden
Hagenrainstraße 37
71665 Vaihingen a.d. Enz
Tel. 0160 — 97 32 82 00