Bilderbuchidylle im Süden Graubündens nahe der italienischen Grenze. Ein träge daherplätscherndes Flüsschen und ein winziges Dorf an dessen Ufern. Das Flüsschen, hier heißt es Hinterrhein, wird 30 Kilometer weiter nördlich mit dem Vorderrhein zusammenfließen, dann nur noch Rhein genannt werden und zu einem der größten Ströme Europas anwachsen.
Splügen, das ist der Name des Ortes, liegt auf 1.450 Meter Höhe, zählt rund 450 Einwohner und gilt, wie es in den Reiseführern heißt, „als eines der ältesten, schönsten und typischsten Passdörfer Graubündens“.
Tatsächlich waren Splügen- und San-Bernardino-Pass bereits in römischer Zeit wichtige Verbindungsrouten von und nach Italien. Der Warenverkehr über die Pässe begründete auch den einstigen Reichtum Splügens – bis nach dem Bau der Gotthard-Bahnlinie 1882 die Kaufleute diese weit westlichere Route nutzten. Heute lebt das Dorf von der Landwirtschaft und vor allem vom Tourismus. Dazu gehört beispielsweise die Sanierung der gepflasterten Steilstücke des Splügenpasses und die Schaffung der Via Spluga, eines 65 Kilometer langen Kulturwanderweges über die Alpen ins italienische Chiavenna.
Hier haben wir uns aufgemacht, die Käsemacher der Sennerei Splügen zu besuchen.