Die Fahrt von Chur nach Vals, unserem nächsten Etappenziel, ist nichts für Sonntagsautomobilisten. Die Schönheit der Gipfel- und Schluchten-Landschaft entschädigt jedoch für die Schwierigkeit der schmalen Serpentinenstraße. Vals also, die Einheimischen übrigens sagen „Falsch“.
Eine Willkommensbroschüre der örtlichen Tourismusorganisation informiert: „Vals ist ein Bergdorf zuhinterst in den Bündner Bergen. Es hat 1.000 Einwohner und etwa gleich viele Gästebetten. Dieses Verhältnis gefällt uns, denn wir wollen nicht immer weiter bauen, bis es bei uns aussieht wie in einem Vorstadtquartier.“
Rund um den malerischen Dorfplatz besteht diese Gefahr wohl nicht. Hier machen sich alte Walserhäuser von eigenwilliger Schönheit breit, deren Dächer – dem Valser Baugesetz entsprechend – ebenso quarzitplattengedeckt sind wie die der meisten anderen Gebäude im Ort. Eher wie sozialer Wohnungsbau im Berlin der 1960er wirkt dagegen der Komplex des 7132 Hotels, das mit gepfefferten Zimmerpreisen betuchte Gäste in seine 180 Betten und die nahe Therme locken will.
Der, wie wir finden, sperrige Wellnesstempel entstand übrigens nach Plänen des Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor, dessen Entwürfe auch anderswo polarisieren.
Ein Besuch bei der Valser Mineralquellen GmbH war natürlich selbstverständlich.