Bildgießerei Noack: Ein Handwerk in vierter Generation

Freie Termine sind bei Isabella Mannozzi derzeit rar. Ein Jubiläum steht ins Haus, und die Chefkuratorin der Bildgießerei ist im Stress. „125 Jahre Noack, das ist ja schon was“, lächelt sie, „dafür macht man gerne mal Überstunden.“ Die Kunst- und Literaturwissenschaftlerin zeigt einen opulenten Bild-Text-Band. „Unsere Jubiläumspublikation“, sagt sie mit einigem Stolz, „in der wir die Geschichte unserer Bildgießerei erzählen.“

Die Geschichte der Bildgießerei Noack

Sie beginnt 1897 in einem unbelüfteten Friedenauer Kellergeschoss. Wenn der junge Firmengründer Hermann Noack Ⅰ. nicht gerade seine Mitarbeiter an die frische Luft tragen muss, die während des Gusses der 1.000 Grad heißen Bronze in Ohnmacht gefallen sind, bespricht er mit den aufstrebenden Bildhauertalenten August Gaul und Fritz Klimsch ihre plastischen Projekte und führt sie in die handwerklichen Grundlagen ihrer Kunst ein.

„Schnell steht der Name Noack für etwas, das für Künstler eine Verheißung ist“, so Isabella Mannozzi, „für einen Ort an dem Kunst und Handwerk miteinander verschmelzen.“ Eineinviertel Jahrhunderte später führt die Bildgießerei noch immer ein Hermann Noack, mittlerweile in vierter Generation. Und noch immer wenden sich die Größen der Kunstwelt mit ihren Entwürfen an ihn. Hier lassen Anselm Kiefer, Georg Baselitz und Tony Cragg ihre monumentalen Werke gießen. Hier versammelt sich die internationale Kunstszene, um ihre Ideen zu verwirklichen.

„Als mein Urgroßvater vor 125 Jahren das Unternehmen gründete, arbeitet man noch sehr figürlich“, so Hermann Noack Ⅳ., heute sind es häufig sehr komplexe Geschichten mit verschiedenen Materialien und Techniken, etwa mit 3-D oder Wasserstrahlschneiden.“

Zum Jubiläum wird es auch eine Sonderausstellung geben kuratiert Isabella Mannozzi. Die übrigens seit 2006 im Hause Noack tätig ist. „Sie erzählt von der wechselvollen Geschichte der Werkstattgalerie“, sagt sie, „vor allem von der Verbindung zu den namhaftesten Künstlern der Nachkriegsmoderne bis heute.“

 

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