Udine Food-Festival : Erste Station

Über das Food Festival in Udine haben wir im allgemeinen bereits berichtet.  Siehe: Udine Food Festival
Weiter geht´s mit unserer Ersten Station:

CHIESA S. FRANCESCO IN DER VIA ODORICO DA PORDENONE BEATO IN UDINE

Am Portal der altehrwürdigen, nach dem Heiligen Franziskus benannte Kirche im Stadtzentrum von Udine hängt ein quietschbuntes Plakat: BIENVENUTI A EIN PROSIT. Das fremdelt zwar ziemlich mit dem romanischen Ambiente des Sakralbaus, aber die Kirche gehört nun mal zu den Austragungsorten des Feinschmeckerfestivals, das in der vorletzten Oktoberwoche 2023 übrigens bereits seine 24. Auflage erlebt. Gekocht wird in der Kirche natürlich nicht, sondern nur geredet – dennoch ist der Gästeansturm gewaltig. Rund 400 Besucher finden Platz, meist jüngere Leute aus der Region, mnache sind aber auch aus Florenz, Mailand oder Rom nach Udine gekommen, einige noch von weiter her. Der Grund für das Interesse ist der Auftritt eines schwarz gekleideten Mannes, dem man die Strapazen eines 16-Stunden-Fluges noch ansieht: Virgilio Martínez.

Seit Virgilio Martinez und sein Restaurant Central im Bohemian-Viertel Barranco der peruanischen Hauptstadt Lima vor zehn Jahren zum ersten Mal in der Liste der World´s 50 Best Restaurants auftauchten (damals Platz 50), sind sie in aller Munde. Inzwischen belegt der Küchenkünstler Platz eins des Rankings und wird als innovativster Koch Lateinamerikas gefeiert.

Martínez , der sein Studium abbrach, um Koch zu werden, absolvierte Stationen in London, Ottawa, New York, Barcelona, Bogotá und Madrid. 2009 kehrte er nach Lima zurück und eröffnete das Central, in dem er aus essbaren Pflanzen, Algen, Kräutern, Samen, Meeresfrüchten und anderen Produkten, das 14-Gänge-Degustationsmenü „Menü de alturas“ (Menü der Höhen) kreiert. Mit Gerichten wie „Cold Sea Current / – 15 Meter“ oder „Extreme Altitude / + 4.200 Meter“ unternimmt der Gast dann eine kulinarische Reise durch die Ökosysteme Perus – von der Costa über die Sierra bis zu den Anden.

Darüber spricht Virgilio Martínez in Udine ebenso wie über das engagierte Projekt „Mater inicitiva“, das er mit seiner Partnerin Pia León ins Leben rief und das von seiner Schwester Malena geleitet wird. Dessen Ziel: vergessene Produkte aus ihrer Versenkung holen, sie analysieren und katalogisieren. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die kulinarische Identität Perus zu erhalten“, sagt er und verweist auf Untersuchungen, die Peru an vierter Stelle der Länder der Welt sehen, die über die größte biologische Vielfalt verfügen.

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Die Gesamte peruanische Pflanzenwelt beispielsweise umfasst rund 25.000 Arten, das sind zehn Prozent aller Arten, die weltweit existieren. Er zeigt Bilder und nennt Namen, die den meisten Zuhörern völlig fremd sind: Conga, Matico, Oca, Sachaculantro. „Indem wir solche Produkte für unsere Gerichte nutzen, verbeugen wir uns auch vor den indigenen Kulturen Perus, denen wir die Entdeckung und Nutzbarmachung vieler dieser Pflanzen verdanken“, so Virgilio Martínez.

Weitere Beiträge zu Station Zwei und  Station Drei des Udine Food-Festivals

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