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Internationaler Tag der Hülsenfrüchte – Die Kichererbse

Die Zeit ist reif für ein Comeback zum Beispiel der Kichererbse auf den Tellern (und den Äckern) auch hierzulande.

Der 10. Februar ist der Internationale Tag der Hülsenfrüchte. Vor drei Jahren rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen diesen World Pulses Day ins Leben. „Hülsenfrüchte sind eine wichtige Quelle von pflanzlichen Proteinen und Aminosäuren und deshalb für die Ernährung der Menschen rund um den Globus unverzichtbar“, so die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO.

Doch nicht nur, weil sie gut sättigen, haben Hülsenfrüchte mehr Aufmerksamkeit verdient. Sie enthalten neben Eiweiß und Ballaststoffen auch viele Vitamine und Mineralien: B1, B6, Folsäure, Eisen, Magnesium, Zink.

Obwohl der im Dezember 2020 vorgestellte Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein Plus beim Pro-Kopf-Verbrauch getrockneter Hülsenfrüchte von 50 Gramm im Jahr gegenüber 2018 verzeichnete, der Konsum von Bohnen, Erbsen, Kichererbsen und Linsen in Deutschland ist kaum der Rede wert. Rund 550 Gramm pro Kopf und Jahr, da ist noch jede Menge Luft nach oben, vor allem wegen der gesundheitlichen Effekte von Hülsenfrüchten in Bezug auf Diabetes, Muskelmasse und Knochenbau.

So formulierte dann auch der renommierte Experte Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: „Mein Wunsch für das Jahr 2030: Wir hätten ein großes Angebot an Nahrungsmitteln, die Komponenten von Hülsenfrüchten enthalten, insbesondere Proteine, Ballaststoffe und Polyphenole, sodass die Menschen statt tierischen Proteins sehr viel mehr Hülsenfrüchte essen.“

Die wahrscheinlich wichtigste Erklärung für das Schattendasein von Bohne, Linse & Co. ist ihr Image als altbackenes und schwer bekömmliches Lebensmittel aus Omas Zeiten. Dabei zeigen Spitzenköche etwa in Italien oder Israel längst, welche kulinarischen Möglichkeiten in den Hülsenfrüchten stecken. Also: Die Zeit ist reif für ein Comeback zum Beispiel der Kichererbse auf den Tellern (und den Äckern) auch hierzulande.

Kichererbsen werden weltweit angebaut. Indien ist mit rund 8,4 Millionen Hektar unangefochtener Spitzenreiter, gefolgt von Pakistan (1,1 Millionen Hektar) und Australien (680.000 Hektar). Neben Russland (360.000 Hektar) und der Türkei (350.000 Hektar) nehmen sich in Europa vor allem italienische und französische Landwirte der Hülsenfrucht an – kein Wunder, dass die meisten der hierzulande verarbeiteten Kichererbsen aus Italien und Frankreich kommen. In Deutschland dagegen herrscht – zumindest was den Anbau betrifft – weitgehend Kichererbsenflaute.

Der Agraringenieur und Landwirt Bernhard Schreyer, Leiter des 2020 mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau ausgezeichneten Naturland-Betriebs Schloss Gut Obbach im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt, gehört zu den deutschen Kichererbsen-Pionieren. Vor vier Jahren startete er auf 1,2 Hektar den ersten Anbautest – „mit durchwachsenem Ergebnis“, wie er sagt. Der 58-jährige Spezialist für die Kultivierung von Eiweißpflanzen erklärt: „Die wärmeliebende und deshalb in unseren Breiten nicht heimische Hülsenfrucht reift erst relativ spät und muss nach der Ernte aufwändig getrocknet werden.” Inzwischen bestellt Schreyer zwei Hektar Ackerfläche mit Kichererbsen, sieht aber das Projekt immer noch in der Erprobungsphase.

Auch in der Agrargenossenschaft Trebbin im Brandenburger Teltow-Fläming-Kreis laufen seit einem Jahr Anbauversuche mit Kichererbsen. Dr. Thomas Gäbert, Agrarwissenschaftler und Genossenschaftsvorstand, hatte sich schon als Student und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität damit beschäftigt, wie sich die trockenen, nährstoffarmen Böden in Brandenburg besser nutzen lassen und war auch auf die Kichererbse gekommen.

2020 wurden in der Trebbiner Agrargenossenschaft 20 Hektar mit der Hülsenfrucht bestellt. Auch wenn die Ernte mit 1.000 Kilogramm pro Hektar weit unter Gäberts Erwartungen lag, will er weitermachen. „Die gesammelten Erfahrungen werden uns in der bevorstehenden Saison auf jeden Fall nutzen.”

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