Schon gewusst, dass sich mit Sauerkirschen frischer aussehen, tiefer schlafen und lästiger Muskelkater verhindern lässt?
Schattenmorellen sorgen für straffere Haut, tieferen Schlaf, bessere Durchblutung und geschmeidigere Muskeln.
Für das Gelingen einer Schwarzwälder Kirschtorte ist sie schlichtweg unverzichtbar und wegen ihrer feinen Fruchtsäure, die so unübertrefflich gut mit Schokolade und Sahne harmoniert, steht sie gerade bei Konditoren und Patissiers ganzjährig hoch im Kurs. Dass unsere heimische Sauerkirsche gleichzeitig zu den mit Abstand gesündesten Sommerfrüchten zählt, macht sie – besonders jetzt, zur Erntezeit – umso begehrlicher.
Vor allem die (Sorte) Schattenmorelle, die als nachweislich gesündeste Spezie aller Kirschsorten ein überaus beeindruckendes Portfolio an kostbaren und lebenswichtigen Inhaltsstoffen zu bieten hat: Mit viel Kalium, reichlich Vitamin A (Retinol), Vitamin C und Vitamin E (Tocopherol) sowie ihrem hohen Gehalt an Kupfer, Mangan, Phosphor, Zink, Eisen und Folsäure stabilisiert sie unseren Blutkreislauf, stärkt unser Nervensystem, hält unsere Knochen gelenkig und sorgt für ein strafferes, glatteres Hautbild.
Überdies kann sie uns einen tieferen Schlaf bescheren und eine schnellere Regeneration unserer beanspruchten Muskeln bewirken. Denn unter den üppig vorhandenen Antioxidantien und sekundären Pflanzenfarbstoffen (Polyphenolen), die in ihrem saftigen Fruchtfleisch schlummern, befindet sich das Hormon Melatonin, das unseren Schlafrhythmus steuert, sowie das Flavonoid „Cyanidin“, das u.a. unsere Blutgefäße stärkt und unsere Muskeln geschmeidig hält.
Was gerade weniger sportliche Menschen erfreuen mag, die nach Jogging oder Krafttraining sofort über Muskelkater klagen. Bereits der Verzehr eines Schälchens Sauerkirschen (alternativ: ein Glas Sauerkirsch-Muttersaft) vor dem Sport eingenommen, wirkt quasi wie Balsam im Muskelgewebe, damit dort bei körperlicher Ertüchtigung erst gar keinen Kater entsteht.
Sauerkirschen sind kostbar
Dass der Preis der Sauerkirsche immer weiter in die Höhe schnellt, macht diese inzwischen fast wieder so kostbar wie einst, vor knapp 500 Jahren, als deutsche Adelige erstmals ihre Obst-Etageren mit der Frucht füllten, um Festgästen etwas ganz Besonderes zu bieten. Damals konnten sich nur Gutbetuchte die neue, aus Frankreich importierte Delikatesse leisten. Sie wurde ausschließlich im Kreise gleichgesinnter Feinschmecker genossen, die sie wirklich zu schätzen wussten und mit denen – Achtung, sprichwörtlicher Ursprung! – „gut Kirschen essen“ war.
Ende des 16ten Jahrhunderts von einem gewissen „Chateau de Moreilles“ stammend, wo die gesündeste aller Kirschsorten erstmals kultiviert wurde, hat der französisch-unkundige Deutsche ihr aus Bequemlichkeit die Bezeichnung „Schattenmorelle“ verpasst, weil dies dem Herkunftsort lautlich am nächsten kam. Aus dem „Schatten“ leiten bis heute noch immer viele Unkundige die Standortvorliebe dieser Sauerkirschsorte ab. Dabei mag sie es, anders als ihr Name vermuten lässt, durchaus auch sonnig!
Klappt das nur mit Sauerkirschen frisch vom Baum?
Da die dünne, druckempfindliche Haut der Schattenmorelle schnell einreißt und sofort unappetitliche „blutige“ Flecken beschert, wird sie als pflückfrisches Obst selbst auf Bauern- und Wochenmärkten immer seltener und wenn überhaupt, nur zu entsprechend saftigen Preisen angeboten. Wobei sich ganz getrost auch auf ganzjährig verfügbare Tiefkühlware bzw. Glaskonserven, bestenfalls in Bioqualität, zurückgreifen lässt, denn sämtliche gesunden Inhaltsstoffe der Sauerkirsche bzw. Schattenmorelle bleiben auch bei schockgefrosteten bzw. eingeweckten Früchten nahezu vollständig erhalten.
Gesund geschrieben von Mike Draegert