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Knieper – Der Kohl aus Prignitz

Ende November, Anfang Dezember beginnt in der Prignitz die Zeit für Knieper. Knieper, so nennen die Menschen im nordwestlichen Zipfel des Landes Brandenburg den milchsauer vergorenen Mix aus Weiß-, Grün- und rotem Markstammkohl.

Die Kniepersaison

Ende November, Anfang Dezember beginnt in der Prignitz die Zeit für Knieper. Knieper, so nennen die Menschen im nordwestlichen Zipfel des Landes Brandenburg den milchsauer vergorenen Mix aus Weiß-, Grün- und rotem Markstammkohl. Er ist das kulinarische Aushängeschild der Region und wird Jahr für Jahr entsprechend gefeiert. „Der Knieper ist seit hunderten von Jahren in der Prignitz zu Hause“, sagt Bürgermeister Dr. Ronald Thiel, „er steht für Heimat und für die Identifikation mit ihr, und vielleicht tut er das sogar ein bisschen mehr als die meisten unserer Sehenswürdigkeiten.“

Für Jean Duwe ist die Knieperzeit so etwas wie die fünfte Jahreszeit. Kein Wunder, der 42-jährige Pritzwalker ist 2. Vorsitzender des Tourismusvereins seiner Heimatstadt und Koch von Beruf. Seine Lehre hat er in Bremen absolviert und Jahr für Jahr den ganzen Aufstand miterlebt, der dort um den Grünkohl veranstaltet wird, „von Kohlkönigin bis Kohlorden, die haben nichts ausgelassen.“ Als er 2003 in die Prignitz zurückkehrte, um das Gasthaus „Zum Torwächter“ von seinen Eltern zu übernehmen, schwor er sich, ein bisschen von dem in Bremen Erlebten in Pritzwalk einzubringen.

Knieper ist nicht alles

„Schließlich haben wir neben dem Knieper, unserem Nationalgericht, noch einiges mehr zu bieten“, sagt er, „immerhin waren wir sogar mal Hansestadt, das weiß aber kaum einer.“ Der ehrenamtliche Tourismusförderer spricht über die architektonischen Sehenswürdigkeiten Pritzwalks, der zweitgrößten Stadt der Prignitz, über deren Geschichte als Bierbrauer- und Tuchmacherstadt und vergisst auch nicht zu erwähnen, dass die bekannte deutsche Industriellenfamilie Quandt, immerhin BMW-Großaktionär, hier ihre Wurzeln hat und Pritzwalk deshalb noch immer verbunden ist.

Nachdem Jean Duwe gleich noch einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung angepriesen hat – das Kloster Stift zum Heiligengrabe, das Barockschloss Wolfshagen, das Kleinbahnmuseum in Lindenberg – sagt er noch einen Satz, der ihm besonders wichtig ist: „Die Prignitz ist eine der schönsten Ecken Brandenburgs und kein Niemandsland, in dem sogar der Fuchs keinen Hasen zum Gute-Nacht-Sagen findet.“ Soll heißen: Ein Ausflug hierher lohnt sich immer – und Knieperkohl kann man auch zu jeder Jahreszeit essen!

Gasthaus zum Torwächter
Meyenburger Tor 24
16928 Pritzwalk

www.zumtorwaechter.de

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