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Die Müslimacherin Mirella Bünger

…, besonders fasziniert hat mich allerdings ein hausgemachtes Müsli, genauer gesagt, dessen knusprige Variante namens Granola“, erzählt Mirella Bünger.

Mirella Bünger nennt den Treffpunkt: „Sonntagvormittag, Ballettschule Vogl in Charlottenburg, Suarezstraße.“ „Aber wir wollen über ihr Goldkörner-Müsli reden.“ „Ich weiß, der Tanz gehört zum  Thema.“

Der Tanz, das ist jene Mischung aus Aerobic und lateinamerikanischen sowie internationalen Tänzen, die Kenner der Materie Zumba nennen. Zwölf Frauen zelebrieren die schweißtreibende Angelegenheit, Mirella Bünger ist ihre Trainerin. Sie bezeichnet Zumba als anspruchsvolles Ganzkörpertraining“ und als „eins der wirkungsvollsten Fitnesskonzepte“, das sie kenne. „Sehen Sie“, grinst Mirella Bünger, „und jetzt sind wir auch schon beim Müsli.“

Körperliche Fitness und ausgewogene Ernährung sind für sie zwei Seiten ein und derselben Medaille. Deshalb macht sie montags bis freitags Müsli und arbeitet sonntags als Trainerin. Mirella Bünger, 42, kam vor 24 Jahren aus dem polnischen Świdnica nach Berlin. Hier leitete die gelernte Konditorin  eine Schuhboutique am Savignyplatz. Sie arbeitete in der Kinderbetreuung und machte diverse andere Jobs.

2014 heiratete sie den Fleischermeister Jens-Uwe Bünger und auf das gleiche Jahr datiert die Gründung ihrer Müsli-Manufaktur. Der gab sie den Namen „Goldkörner“. Es gibt Schlüsselerlebnisse, die dem Leben zuweilen sanfte Richtungsänderungen geben. Das von Mirella Bünger fand im Juli vor drei Jahren statt. Und zwar während ihrer Hochzeitsreise, am Frühstückstisch eines balinesischen Hotels. „Das Angebot war toll, besonders fasziniert hat mich allerdings ein hausgemachtes Müsli, genauer gesagt, dessen knusprige Variante namens Granola“, erzählt Mirella Bünger. Das müsste doch auch zu Hause zu machen sein, sagte sich die gelernte Konditorin und begann ihre Granola-Experimente.

Fünf Monate später waren die ersten Sorten marktfähig. Dass ausgerechnet das Hotel de Rome, eine der nobelsten und – was die Versorgung ihrer Gäste betrifft – pingeligsten Hauptstadt-Herbergen Büngers erster Kunde sein würde, das hätte die Müslimacherin natürlich nicht zu träumen gewagt. Küchendirektor Jörg Behrend hatte ihre Mischung „Happy Buddha: Orange, Chili, Ingwer“ entdeckt, getestet und für gut befunden. „Das war eine Riesenchance“, sagt sie, „aber auch ein nicht minder großes Risiko.“ „Ein Risiko?“ „Sicher, wenn mein Müsli dort durchgefallen wäre, hätte ich woanders gar nicht erst anzutreten brauchen.“

Inzwischen ordert Behrendt auch andere Bünger-Sorten: „Ich bin ein Fan von Lebensmitteln, die geschmacklich halten, was sie optisch versprechen“, so der 50-Jährige, „und im Falle der Goldkörner ist das voll gegeben.“ Ähnlich sieht man das beispielsweise auch in Baiersbronn und Frankfurt am Main. Sowohl das Hotel Traube Tonbach, als auch die Villa Kennedy schicken ihre Gäste mit Bünger-Müsli in den Tag – weil es Biss hat, nicht zu süß ist und weil die Mischungen geschmacklich spannend sind. So oder so ähnlich sehen es auch solche Schwergewichte der Branche wie Manufactum in Waltrop und Oschätzchen in Hamburg.

Ihnen geht es um handwerklich produzierte Lebensmittel mit hohem Genussfaktor und damit um einem Gegenentwurf zur quietschbunt verpackten, zuckerschockigen Industrieware, die mit den Goldkörner-Müsli-Kreationen von Mirella Bünger nur den Namen gemeinsam haben. Weil Erfolg süchtig macht, plant die Genusshandwerkerin zu den bisher sieben Sorten weitere: „Auf jeden Fall wird es eine mit Lakritze geben, vielleicht auch eine mit Heidelbeeren.“ Bis es soweit ist, hat sie sich erstmal an einem Bio-Salat-Mix im Thai-Stil ausprobiert – eine scharfe Sache mit erheblichem Suchtfaktor. .

Goldkörner Manufaktur

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Die Manufaktur ist leider geschlossen!

Aber: Mirella ist jetzt in Ihrem Bistro ‚Frau Bünger macht Mittag‘ anzutreffen.

 

 

 

 

 

 

 

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